Es werde Licht: Hinterleuchtete Fotografien

Sind in einer Ausstellung hinterleuchtete Fotografien zu sehen, wie momentan in der Ausstellung TRUE PICTURES? des Sprengel Museums mit vier Arbeiten prominent vertreten, wird allein bei der Installation derartiger Werke deutlich, wie komplex diese Materialkombinationen tatsächlich sind. Allen gemein ist der bildgebende, fotografische Träger, meist ein chromogener Farbabzug auf Polyesterfolie, ähnlich einem überdimensionalen Farbdiapositiv. Ab…

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Langfristiges Denken: Ein Stiftungs-Volontariat für Foto-Restaurierung am Sprengel Museum

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Institutionen doch inzwischen vermehrt von Drittmitteln und Kooperationen profitieren. Doch was hat solch eine Aussage im Kontext der Rubrik „Materialität“ dieses Blogs zu suchen? Warum bedarf dies besonderer Erwähnung? Durch eine langjährige Kooperation wurde die Abteilung Fotografie und Medienkunst des Sprengel Museum Hannover bereits in den letzten…

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Foto-Installationskunst im Museum – Bitte wiederverwenden!

Die Rauminstallation „Let there be light“ von Sascha Weidner wurde 2008 im Europa-Center Berlin gezeigt und fand im Zuge der Nachlassschenkung 2016 Eingang in die Sammlung des Sprengel Museums Hannover. Durch verdunkelte Fensterfronten ermöglichte nur das Sonnenlicht das Betrachten Weidners Fotografien auf transluzenter Polyesterfolie, wie sie häufig für Leuchtkästen Verwendung findet. Dank der Förderung durch…

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Desiderat Foto-Thesaurus. Arbeitsgruppe zur Erstellung eines kontrollierten Vokabulars für fotografische Objekte

C-Print, chromogener Farbabzug, Farbfoto, chromogen entwickelter Abzug, Colour Print, Farbpapierabzug, Farbpositiv… In Ausstellungs- und Publikationskontexten findet sich eine Vielzahl an Begriffen, die scheinbar das Gleiche beschreiben und doch nicht gleichbedeutend sind. In dieser Beobachtung spiegelt sich die dringende Notwendigkeit eines einheitlichen Fachvokabulars zur Fotografie, das von Restaurator*innen, Kurator*innen, Sammlungsleiter*innen, Wissenschaftler*innen und Fotograf*innen gleichermaßen angewendet werden…

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Kein Licht ist auch keine Lösung

„Mehr Licht II“, wie auch der Titel der in der Abbildung gezeigten Fotografie von Sascha Weidner, würde im musealen Kontext von Werkpräsentationen nur allzu oft, wenn auch nicht seitens der Restaurator*innen, begrüßt. Museumsübliche, strenge Regularien von 50 Lux bei dreimonatigen Werkpräsentationen sind inzwischen Standard in vielen Häusern für empfindliche Arbeiten im Bereich der Grafik und…

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Zeitgenössische Fotografie – Vintage Prints von morgen

Anlass für diesen Blog-Beitrag ist die verbreitete Annahme, dass zeitgenössische künstlerische Fotografie nicht zu restaurieren sei. Doch ist dies tatsächlich so? Bleibt im Falle einer erst kürzlich produzierten, beschädigten Arbeit nichts anderes übrig als eine Neuproduktion? Man stelle sich vor, wir lebten heute in den 1920er, 1930er Jahren. Die Fotografie ist damals wie auch heute…

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Des einen Freud ist des anderen Leid? Neuzugänge im musealen Kontext

Das Sammeln von Werken und deren Präsentation für Besucher*innen ist eine Kernaufgabe von Museen. Doch wie verhält es sich mit Neuerwerbungen: Sind sie für alle Beteiligten tatsächlich immer nur erfreulich? Welche konkreten Probleme, wohlgemerkt aus konservatorischer Sicht, können bei Neuzugängen auftreten? Denn sind Werke erst einmal im Haus, ist dies unumstößlich. Zugleich ist damit eine…

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Konservieren für die Ewigkeit? Von Alterung und Ehrenkodex

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, wir Restaurator*innen möchten nicht sämtliche Kunstwerke für immer im Depot verwahren, sie der Öffentlichkeit vorenthalten und sie derart für die Ewigkeit konservieren, auch wenn dies allein nach konservatorischen-restauratorischen Aspekten natürlich wünschenswert wäre. Fotografien oder allgemeiner: künstlerische Arbeiten unterliegen Alterungsprozessen, sind sie doch bei Werkstoffen, wie Papieren, Kunststoffen, Bindemitteln…

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Ordnung ist das halbe Leben – Die Aufarbeitung von Umbos dokumentarischem Nachlass

2016 gelangte der dokumentarische Nachlass des Fotografen Umbo als Schenkung seiner Tochter Phyllis Umbehr in den Besitz des Sprengel Museums. Acht Umzugskartons prall gefüllt mit Korrespondenzen, Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Rechnungen, Einladungen zu Ausstellungen, Belegexemplaren und natürlich abertausenden Abzügen und Negativen aus den Jahren ab 1945. Doch was bedeutet die Annahme eines solch umfangreichen Konvolutes in der…

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Vergängliches

Eine Farbfotografie meiner Großeltern aus den 70ern im schicken Rahmen hinter Glas zeigt heute eine dezente Blässe. Meine eigenen Hochzeitsfotos von 1990, aus der Laborstrecke einer Drogerie, verwandelten sich ziemlich schnell in violette Schemen. Schwarzweiße Familienbilder auf Baryt aus den 60ern, die in einer viel benutzten Küche an die Wand gezweckt waren, sehen nur etwas…

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