„Mehr Licht II“, wie auch der Titel der in der Abbildung gezeigten Fotografie von Sascha Weidner, würde im musealen Kontext von Werkpräsentationen nur allzu oft, wenn auch nicht seitens der Restaurator*innen, begrüßt. Museumsübliche, strenge Regularien von 50 Lux bei dreimonatigen Werkpräsentationen sind inzwischen Standard in vielen Häusern für empfindliche Arbeiten im Bereich der Grafik und…
WeiterlesenMaterialität
Zeitgenössische Fotografie – Vintage Prints von morgen
Anlass für diesen Blog-Beitrag ist die verbreitete Annahme, dass zeitgenössische künstlerische Fotografie nicht zu restaurieren sei. Doch ist dies tatsächlich so? Bleibt im Falle einer erst kürzlich produzierten, beschädigten Arbeit nichts anderes übrig als eine Neuproduktion? Man stelle sich vor, wir lebten heute in den 1920er, 1930er Jahren. Die Fotografie ist damals wie auch heute…
WeiterlesenDes einen Freud ist des anderen Leid? Neuzugänge im musealen Kontext
Das Sammeln von Werken und deren Präsentation für Besucher*innen ist eine Kernaufgabe von Museen. Doch wie verhält es sich mit Neuerwerbungen: Sind sie für alle Beteiligten tatsächlich immer nur erfreulich? Welche konkreten Probleme, wohlgemerkt aus konservatorischer Sicht, können bei Neuzugängen auftreten? Denn sind Werke erst einmal im Haus, ist dies unumstößlich. Zugleich ist damit eine…
WeiterlesenKonservieren für die Ewigkeit? Von Alterung und Ehrenkodex
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, wir Restaurator*innen möchten nicht sämtliche Kunstwerke für immer im Depot verwahren, sie der Öffentlichkeit vorenthalten und sie derart für die Ewigkeit konservieren, auch wenn dies allein nach konservatorischen-restauratorischen Aspekten natürlich wünschenswert wäre. Fotografien oder allgemeiner: künstlerische Arbeiten unterliegen Alterungsprozessen, sind sie doch bei Werkstoffen, wie Papieren, Kunststoffen, Bindemitteln…
WeiterlesenOrdnung ist das halbe Leben – Die Aufarbeitung von Umbos dokumentarischem Nachlass
2016 gelangte der dokumentarische Nachlass des Fotografen Umbo als Schenkung seiner Tochter Phyllis Umbehr in den Besitz des Sprengel Museums. Acht Umzugskartons prall gefüllt mit Korrespondenzen, Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Rechnungen, Einladungen zu Ausstellungen, Belegexemplaren und natürlich abertausenden Abzügen und Negativen aus den Jahren ab 1945. Doch was bedeutet die Annahme eines solch umfangreichen Konvolutes in der…
WeiterlesenVergängliches
Eine Farbfotografie meiner Großeltern aus den 70ern im schicken Rahmen hinter Glas zeigt heute eine dezente Blässe. Meine eigenen Hochzeitsfotos von 1990, aus der Laborstrecke einer Drogerie, verwandelten sich ziemlich schnell in violette Schemen. Schwarzweiße Familienbilder auf Baryt aus den 60ern, die in einer viel benutzten Küche an die Wand gezweckt waren, sehen nur etwas…
WeiterlesenUmbos rätselhafte Lichtpendelspuren
Otto Umbehr, genannt Umbo (1902-1980), ist vor allem mit seiner Reportage-Fotografie bekannt geworden. Seine Vielseitigkeit stellt er jedoch nicht zuletzt mit einer Werkreihe unter Beweis, die er vermutlich in der Zeitspanne der späten 40er bis frühen 60er Jahre schuf. Mit den sogenannten „Lichtpendelbildern“ oder auch „Luminogrammen“ wendete er Techniken der experimentellen Fotografie an, welche zur…
Weiterlesen„Voll cool“ revisited – Zur Kaltlagerung von Fotografie in einem zeitgenössischen Museum
Kein anderes Medium als die Fotografie hat eigens in ISO-Normen fixierte Klimabedingungen für seine Aufbewahrung festgeschrieben. So gilt zum Beispiel für chromogen entwickelte Farbabzüge, sog. C-Prints, in der Norm (ISO 18934:2011) bereits seit den 90er Jahren eine Temperatur von 2°C oder sogar kälter als geeignet für die Langzeitaufbewahrung, um die originale Farbigkeit der Abzüge möglichst…
WeiterlesenVom Verblassen der Farbstoffe, #2: Neuproduktion als Konservierungsstrategie?
Die mangelnde Alterungsbeständigkeit von chromogen entwickelten Farbabzügen ist an sich nichts Neues und Beteiligten wie Fotokurator*innen, Künstlern*innen, Produzent*innen, Privatsammlern*innen und Fotorestaurator*innen bestens bekannt. Dennoch scheint sich aktuell im Umgang mit dieser Thematik eine Trendwende abzuzeichnen, insofern, dass sich die beteiligten Personengruppen rege miteinander austauschen und gemeinsam bemüht sind, eine Lösung bzw. eine Strategie betreffend die…
WeiterlesenSammlungspflege vs. Ausstellungsbetrieb: Ein nicht zu vereinender Gegensatz?
Jeder im Museumsbetrieb tätige Restaurator*in kennt es: ist eine Ausstellung eröffnet, laufen bereits zeitgleich die Vorbereitungen für die nächsten. Werke werden auf ihren Zustand hin untersucht, ob sie überhaupt und wenn ja, wie präsentiert werden können, welche Maßnahmen im Vorhinein einer Präsentation notwendig sind und welche Materialien dafür benötigt werden. Doch was passiert eigentlich mit…
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