Editorial

Fotografie, Kunst und Theorie: Diese drei Begriffe geben bereits eine klare, inhaltliche Ausrichtung an. Der FOTO-Blog des Sprengel Museums Hannover bietet seit 2017 erstmals im deutschsprachigen Raum eine museale Plattform, um unter dem Horizont der Kunst über Fotografie zu diskutieren – wo sie nicht selbstverständlich logiert.

Denn auch wenn die Begriffe Fotografie und Kunst losgelöst voneinander klar verständlich erscheinen, ist ihre Kombinatorik durchaus aus verschiedenen Blickwinkeln diskutierbar und einer Auseinandersetzung würdig. So ist insbesondere die Frage um den Begriff der „Theorie“ zu klären, schließlich wird dieser gern zur fortgesetzten Abgrenzung zwischen Museum und Wissenschaft eingesetzt. Diesen Graben möchten wir überwinden und vielmehr eine breite Basis für eine allgemeine Beschäftigung mit künstlerischer Fotografie bieten.

„Theorie“ meint hier also nichts anderes als die Überwindung einer bloßen Sichtbarkeit und Visualität, die in den meisten Foto-Blogs durchaus überwiegt. Insofern steht am Anfang das Wort, wenn auch die Reproduktion von jeweils einem Bild pro Beitrag unser Standard ist. Im Zentrum stehen betont knappe, pointierte Beiträge bzw. Impuls-Beiträge von unterschiedlichen Autor*innen, die (in durchaus provokativer Weise) Fragen zur Debatte stellen und die zur weiteren Diskussion anregen sollen. Der Kreis der Impulsgeber, Anreger, Themen und Gegenstände des Blogs ist dabei ausdrücklich nicht auf die Kunstwerke oder Programme des Sprengel Museums Hannover beschränkt.

Zu unserem Relaunch greifen wir nun auf Erfahrungen zurück, die wir seit dem Sommer 2017 gemacht haben und nehmen eine programmatische Neugewichtung der Inhalte vor: Neben den allgemeinen Fragen der Foto-Theorie, kurzen Rezensionen von Ausstellungen und Publikationen wird nun der Bereich der Materialität ein höheres Gewicht bekommen. Es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass viele konservatorische Fragen im praktischen Umgang mit künstlerischer Fotografie zu reflektieren und damit in Bewegung sind. Wie sichert man allgemein den Erhalt von fotografischen Bildern, wie stellt man sie aus, wie lagert man sie etc. pp.? Da diese Fragen den musealen Alltag bei uns im Sprengel Museum prägen und wir dahingehend immer wieder im Austausch mit Kolleg*innen stehen, möchten wir dieses Forum weiter öffnen. Redaktionell ist dafür Kristina Blaschke-Walther verantwortlich.

Da der Blog besonders ein Forum des Austausches darstellt, freuen wir uns nach wie vor über das Engagement in Form von Hinweisen, Textbeiträgen und Kommentaren zu allen Rubriken, insbesondere von jüngeren Autor*innen!

Wir sind voller freudiger Erwartung auf rege Teilnahme und spannende Beiträge und danken der Stiftung Niedersachsen für die Unterstützung.

Zum Schluss noch etwas Praktisches: Wer den Blog abonnieren und somit keinen der regelmäßig erscheinenden Posts verpassen möchte, dem eröffnen wir die Möglichkeit einer automatisierten Zusendung. Dazu muss man lediglich die drei kleinen Punkte in der linken oberen Ecke des Bildschirms anklicken und sich mit seiner mail-Adresse eintragen. Möglich ist dies auch direkt nach der Lektüre eines Posts: am Ende jedes Beitrags findet man unten links die Abonnement-Funktion. Wir hoffen weiterhin auf großes Interesse

Für die Redaktion: Kristina Blaschke-Walther und Stefan Gronert