Das Denken hören: Das Phänomen des Podcasts

Nachdem die Pandemie jüngst zur Endemie herabgestuft wurde, ihren Schrecken allerdings nicht wirklich verloren hat, lohnt es sich für den Sektor der Fotografie Bilanz zu ziehen: Unvorbereitet und schauerlich waren die Monate der „lockdowns“, die nicht nur die Erfahrung der „realen“ Bilder unmöglich machte, sondern auch Teile der Kommunikation darüber. Das aber galt vor allem…

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Die dritte Krise des künstlerischen Egos? Gedankensplitter zur KI in der Fotografie

Bestimmte Interessen verdichten sich manchmal durch eine mehr oder weniger zufällige Akkumulation von Informationen – so auch meine momentane Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz im künstlerischen Kontext.  So verfolge ich seit etwa Mitte Oktober auf Instagram, wie sich der persönlich durchaus zurückhaltende, von mir aufgrund seiner Theorie-affinen Haltung wie auch durch seine überbordende Bildsprache überaus geschätzte…

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Wozu man ein Werkverzeichnis benötigt – Überlegungen aus Anlass des zweiten Bandes von Jeff Wall

Der klassische Fotograf folgte der Schnappschuss-Ästhetik und verlor in Anbetracht der Vielzahl der dabei entstandenen Versuche schnell die Übersicht über sein Schaffen. Dieser Zustand gehört seit dem Ende der Suche nach einem „entscheidenden Augenblick“ und dem Beginn einer künstlerischen Verwendung der Fotografie der Historie an. Der zunächst etwas träge einsetzende Kunstmarkt verlangte schließlich zudem limitierte…

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Schulfrei? Die Unübersichtlichkeit der zeitgenössischen Fotografie in Deutschland

Gerade im Zeitalter der digitalen Informationsflut werden wir zugeschüttet mit „Neuigkeiten“ und nicht immer fällt es leicht, das Relevante heraus zu filtern. Wie bei vielen anderen Phänomenen, die uns als ein besonderes Resultat der digitalen Welt erscheinen, ist dieser Eindruck einer gewissen Orientierungslosigkeit in Anbetracht der Erfahrung von Gegenwart kein wirklich neues Ereignis. Als prominentes…

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Und das ist Fotografie? (Mal wieder) – Vom Index zum Rohstoff

Bei der Preview zur Ausstellung „IMAGE CAPITAL. Estelle Blaschke & Armin Linke“ am Essener Museum Folkwang Anfang September meldete sich ein älterer Herr energisch: Das hat doch mit Fotografie nichts zu tun! Dieser Kommentar gehört zum festen Inventar zeitgenössischer Ausstellungen, wie man schon früher auf diesem Blog lesen konnte. Die Autor*innen dieser Schau zur Fotografie…

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Zur Tagung „Die Fotografie und ihre Institutionen: Netzwerke, Sammlungen, Archive, Museen“, Juni 2022

Die Fototagung, die am 23. und 24. Juni im Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) in Essen stattfand, beschäftigte sich mit der Institutionalisierung der Fotografie als Medium, kulturelle und soziale Praxis, Kunstform, Dokument und Technik seit 1945. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte zur Gründung eines Bundesinstituts für Fotografie wurde auf der Basis von historischen, politischen, soziologischen, ästhetischen…

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Plötzlich dieser Überblick: Publizistische Offensiven in Düsseldorf und Essen

Der jenseits von Konzepten geführte Kampf um den vermeintlich „richtigen“ Standort eines allseits gewünschten, in Foto-Kreisen gar als längst überfällig angesehenen Bundesinstituts für Fotografie führt nicht allein zu Ränkespiel hinter den politischen Kulissen. Er hat darüber hinaus auch für eine publizistische Offensive beider Bewerber-Städte geführt, von der alle Foto-Fans profitieren können. Welches nordrhein-westfälische Städtchen ist…

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Vergessliche Fotogeschichte – Überlegungen aus Anlass zweier Berliner Ausstellungen

Die Schwierigkeiten einer Historiografie der Fotografie sind hinlänglich bekannt. Nach dem Ende der großen Erzählungen, der Kritik einer hegemonialen, westlichen Geschichtsschreibung, den Gender- und Diversitäts-Debatten und anderen moralisch stark aufgeladenen Problemzonen wagt sich mittlerweile Niemand mehr an eine große Darstellung mehr heran. Oder ist im 21. Jahrhundert bereits eine auch nur im Ansatz befriedigende Geschichte…

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Kunstvoll und vergangen. Zur Gegenwärtigkeit von Fotografie und deren Evidenz

Welche Wechselbeziehungen herrschen zwischen der Zeit einer Darstellung und der Evidenz, die sich aus dieser rückwirkend für uns, die später Hinzugekommenen, ergibt?  “Die Zeit ist der bedeutsamste Faktor, erst sie schmiedet Werke zur Haltbarkeit, trennt das Gelungene vom Genialen, das Zeitgenössische vom Überzeitlichen“, so meinte unlängst Eva Menasse (in: DIE ZEIT, 5.1.2022, S. 50). So…

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