Welche Wechselbeziehungen herrschen zwischen der Zeit einer Darstellung und der Evidenz, die sich aus dieser rückwirkend für uns, die später Hinzugekommenen, ergibt? “Die Zeit ist der bedeutsamste Faktor, erst sie schmiedet Werke zur Haltbarkeit, trennt das Gelungene vom Genialen, das Zeitgenössische vom Überzeitlichen“, so meinte unlängst Eva Menasse (in: DIE ZEIT, 5.1.2022, S. 50). So…
WeiterlesenTheorie
4 Fragen an…Peter Piller
Vor vier Jahren bist Du von Leipzig nach Düsseldorf gewechselt und dort nun Professor für “Freie Kunst”. Provokativ gefragt: Inwieweit ist denn Fotografie überhaupt eine freie Kunst? das sind zwei unterschiedliche fragen, die du stellst. die persönliche entscheidung von der hgb leipzig an die kunstakademie düsseldorf zu wechseln, beides orte, an denen ich dankbar war…
Weiterlesen4 Fragen an…Laura Bielau
Du bist selbst Fotografin, hast eine Zeit lang an der Kunsthochschule Kassel unterrichtet und arbeitest auf vielfältige Weise im Michael Schmidt-Archiv : wo siehst Du Deinen „wirklichen” Ort (falls es den denn gibt)? Die Struktur meines Arbeitens hat ihren Ursprung in meiner Biografie. Die sehr frühe Entscheidung, eine Lehre als Fotografin zu beginnen, war von…
WeiterlesenDas Ende vor dem Anfang? Kassandra-Rufe zum Bundesinstitut für Fotografie
War da nicht noch was? In der Tat scheinen wir momentan von Problemen so überwältigt, dass es schwer fällt an die Zukunft zu denken: Nach der Pandemie, die selbstredend noch lange nicht vorbei ist, kam der Krieg vor der Haustür unserer östlichen Nachbarländer. Niemanden lässt das kalt. Und doch war da vor ein paar Tagen…
Weiterlesen4 Fragen an…Jule Schaffer
Sie haben einige Jahre bei der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln gearbeitet und sind nun in Halle: Wie würden Sie ganz grob die Unterschiede zwischen beiden Sammlungen und den jeweiligen Aktivitäten beschreiben? Ausgehend von den foto- und kulturhistorisch überaus bedeutenden Archiven von August Sander und Bernd und Hilla Becher verfolgt die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur…
WeiterlesenDas doppelte Punctum: Roland Barthes Geburt von Empathie
Der Ausdruck „Liebe auf den ersten Blick“ gilt gemeinhin als eine universell gültige Binsenwahrheit. Gilt eine ähnliche Wahrheit auch für die erste spontane Begegnung mit einem Kunstwerk, von dem man sich nicht mehr wieder lösen und am Ende doch befreien kann? Von Roland Barthes stammt bekanntlich der Ausdruck des „Punctums“. Es bildet eine zentrale Kategorie…
Weiterlesen4 Fragen an…Andy Scholz
Seit Juni 2020 bist Du „King of German photography-podcast“, wenn ich das einmal so populistisch formulieren darf. Du bist mittlerweile bereits in der vierten Staffel und strebst mittelfristig offensichtlich die Zahl von mindestens 100 Beiträgen an. Dein Podcast ist dabei im Hinblick auf die Gesprächspartner*innen, denen Du eine Bühne bietest, breit gestreut: Fotograf*innen, Kurator*innen, Lehrende…
WeiterlesenWas 1977 geschah – Fragen zur Historisierung der Fotografie im institutionellen Raum der Kunst
In diesem Sommer erschien ein Buch von Philipp Sarasin, das ich schnell angeschafft habe. Nicht nur weil ich die Beiträge des Zürcher Historikers (etwa zu Darwin und Foucault) ohnehin schätze, sondern weil die Publikation im Untertitel eine „kurze Geschichte der Gegenwart“ versprach und zudem im ansonsten lapidaren Titel „1977“ einen Fokus verspricht, der die fotohistorische…
Weiterlesen4 Fragen an…Kathrin Schönegg
Du hast vor Kurzem eine Gruppenausstellung zum Thema der Wolkenfotografie von Stieglitz bis zur Gegenwart eröffnet, in der die Auswirkungen der Cloud-Computing-Technologie auf den Klimawandel und die Geopolitik untersucht werden. Ein tolles, ein anspruchsvoll klingendes Thema, das extrem aktuell klingt. Davon träumt ja jede*r Kurator*in. Was war für Dich der entscheidende Kick, der starting point…
WeiterlesenWie Fotogeschichte gemacht wird (2): Zwei französische Beispiele
Vor wenigen Wochen stellte Florian Merkel in diesem Blog seine Entdeckung der Art Basel 2021 vor: Michel Journiac! Er sprach davon, dass er dessen Namen und Werk zuvor nie gehört hätte – und war mit dieser Einschätzung im deutschsprachigen Raum wohl kaum allein! Und kurz nach der Baseler Neuentdeckung konnte man Journiac gleich an prominenter…
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