Schulfrei? Die Unübersichtlichkeit der zeitgenössischen Fotografie in Deutschland

Gerade im Zeitalter der digitalen Informationsflut werden wir zugeschüttet mit „Neuigkeiten“ und nicht immer fällt es leicht, das Relevante heraus zu filtern. Wie bei vielen anderen Phänomenen, die uns als ein besonderes Resultat der digitalen Welt erscheinen, ist dieser Eindruck einer gewissen Orientierungslosigkeit in Anbetracht der Erfahrung von Gegenwart kein wirklich neues Ereignis. Als prominentes…

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4 Fragen an…Annette Kelm

Das Thema des Politischen in der Kunst hat nicht zuletzt im Zusammenhang der schwierig geführten „Documenta-Diskussion“ eine besondere Brisanz bekommen. Aber lass uns nicht von diesem Anlass sprechen, sondern generell zu Deinem Verhältnis einer politischen Dimension in der Fotografie kommen: Ich habe Deine zunächst dokumentarisch anmutenden Bilder stets in Bezug auf eine mal klare, mal…

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Und das ist Fotografie? (Mal wieder) – Vom Index zum Rohstoff

Bei der Preview zur Ausstellung „IMAGE CAPITAL. Estelle Blaschke & Armin Linke“ am Essener Museum Folkwang Anfang September meldete sich ein älterer Herr energisch: Das hat doch mit Fotografie nichts zu tun! Dieser Kommentar gehört zum festen Inventar zeitgenössischer Ausstellungen, wie man schon früher auf diesem Blog lesen konnte. Die Autor*innen dieser Schau zur Fotografie…

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4 Fragen an…Alessandra Nappo

Du hast in Italien über Dokumentarfotografie in Deutschland promoviert und auch das entsprechende Buch unter dem Titel „I Nuovi Documentaristi Tedeschi“ publiziert, hast ein Volontariat am Sprengel Museum gemacht, warst kuratorische Assistentin im New Yorker MoMA und bist heute Kuratorin für Gegenwartskunst an der Staatsgalerie Stuttgart, wo Du zusammen mit Bertram Kaschek seit Kurzem den Raum…

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4 Fragen an…Gottfried Jäger

Du giltst als der Begründer der „Bielefelder Schule“ – ein Begriff, der erst nach dem Erfolg einer vermeintlichen „Düsseldorfer Fotoschule“ aufgegriffen wurde und den man deshalb auch problematisieren kann. Tatsächlich hast Du aber bereits in den sechziger Jahren die entscheidenden Weichenstellungen für eine nicht nur auf Journalismus verengte Ausbildung von Fotograf*innen an der damaligen Werkkunstschule…

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4 Fragen an…Barbara Hofmann-Johnson

Nachdem Du lange als freie Kuratorin und Mitarbeiterin der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Köln tätig warst, leitest Du seit Ende 2016 das Museum für Photographie in Braunschweig: Wie würdest Du als gebürtige Rheinländerin heute die unterschiedlichen Foto-Szenen von West und Nord, Ost und Süd in Deutschland beschreiben – vor allem im Hinblick auf die…

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Zur Tagung „Die Fotografie und ihre Institutionen: Netzwerke, Sammlungen, Archive, Museen“, Juni 2022

Die Fototagung, die am 23. und 24. Juni im Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) in Essen stattfand, beschäftigte sich mit der Institutionalisierung der Fotografie als Medium, kulturelle und soziale Praxis, Kunstform, Dokument und Technik seit 1945. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte zur Gründung eines Bundesinstituts für Fotografie wurde auf der Basis von historischen, politischen, soziologischen, ästhetischen…

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Plötzlich dieser Überblick: Publizistische Offensiven in Düsseldorf und Essen

Der jenseits von Konzepten geführte Kampf um den vermeintlich „richtigen“ Standort eines allseits gewünschten, in Foto-Kreisen gar als längst überfällig angesehenen Bundesinstituts für Fotografie führt nicht allein zu Ränkespiel hinter den politischen Kulissen. Er hat darüber hinaus auch für eine publizistische Offensive beider Bewerber-Städte geführt, von der alle Foto-Fans profitieren können. Welches nordrhein-westfälische Städtchen ist…

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4 Fragen an…Michael Reisch

Jahrelang bist Du etwas unter dem Radar gelaufen, will sagen: Man kannte Dich eher als eine Art Künstler-Künstler. Ich stelle nun einmal die These auf, dass sich dies mit der durch Dich 2019 erfolgten Initiierung des „darktaxa-projects“ geändert hat. Wie erlebst Du die Rezeption Deiner Kunst heute?  darktaxa-project generiert einige Aufmerksamkeit, und die erhält auch verstärkt…

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Vergessliche Fotogeschichte – Überlegungen aus Anlass zweier Berliner Ausstellungen

Die Schwierigkeiten einer Historiografie der Fotografie sind hinlänglich bekannt. Nach dem Ende der großen Erzählungen, der Kritik einer hegemonialen, westlichen Geschichtsschreibung, den Gender- und Diversitäts-Debatten und anderen moralisch stark aufgeladenen Problemzonen wagt sich mittlerweile Niemand mehr an eine große Darstellung mehr heran. Oder ist im 21. Jahrhundert bereits eine auch nur im Ansatz befriedigende Geschichte…

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