Der klassische Fotograf folgte der Schnappschuss-Ästhetik und verlor in Anbetracht der Vielzahl der dabei entstandenen Versuche schnell die Übersicht über sein Schaffen. Dieser Zustand gehört seit dem Ende der Suche nach einem „entscheidenden Augenblick“ und dem Beginn einer künstlerischen Verwendung der Fotografie der Historie an. Der zunächst etwas träge einsetzende Kunstmarkt verlangte schließlich zudem limitierte…
WeiterlesenLiteratur
Kein Kompendium: Das Buch zu Wolfgang Tillmans: Perspektive
Das Museum of Modern Art ist nicht mehr der Nabel der Kunst-Welt. Spätestens im 21. Jahrhundert hat es seine Vorbildfunktion verloren – das gilt auch und vielleicht besonders für das Feld der Fotografie. Nachdem sich hier einmal der qualitative „Richterstuhl“ (Christopher Phillips) befand, ist der alte Glanz passé. Zweifellos erfährt man immer noch eine große…
WeiterlesenLicht ins Dunkel! Hinweis auf einen neuen Tagungsband
Bereits im Oktober 2020 hat die Kunststiftung DZ BANK unter dem Titel »Licht ins Dunkel. Wohin entwickelt sich die künstlerische Fotografie?« in Frankfurt ein zweitägiges Symposium zu Fragen der zeitgenössischen Fotografie veranstaltet. Katharina Zimmermann hatte in diesem Blog damals auch inhaltlich darüber berichtet. Eingeladen waren Künstler*innen, Kurator*innen, Philosophinnen und Wissenschaftler*innen aus dem Bereich der Kunst-…
WeiterlesenWas 1977 geschah – Fragen zur Historisierung der Fotografie im institutionellen Raum der Kunst
In diesem Sommer erschien ein Buch von Philipp Sarasin, das ich schnell angeschafft habe. Nicht nur weil ich die Beiträge des Zürcher Historikers (etwa zu Darwin und Foucault) ohnehin schätze, sondern weil die Publikation im Untertitel eine „kurze Geschichte der Gegenwart“ versprach und zudem im ansonsten lapidaren Titel „1977“ einen Fokus verspricht, der die fotohistorische…
WeiterlesenDas besondere Auge: Eine grundlegende Monografie zu einem wegweisenden Fotografen?
Ein bekannte Kunsthistorikerin, ein noch berühmterer Fotograf, in dem manche DIE Lichtgestalt des 20. Jahrhunderts zu erkennen, ein prominenter Übersetzer und einer der wichtigsten Fotobuch-Verlage überhaupt – was soll da noch schief laufen? Dieses Buch muß man doch wohl gelesen haben! Sollte man denken, aber ist das wirklich so? Es geht hier um die Biografie…
Weiterlesencontemporary german photography – Taschen Verlag 1997
Neulich kam mir der Bildband mit dem verheißungsvollen Titel wieder in die Hände und ich habe ihn eine Weile auf mich wirken lassen. Ich erinnere mich, dass er zum Erscheinungszeitpunkt als bedeutsame Bestandsaufnahme angesehen wurde, wiewohl kontrovers gesehen von denen, die nicht darin vertreten sind. Insofern passt das Werk zu gerade aufflammenden Debatten über west-östliche…
WeiterlesenArt & Photography: Die Wieder-Entdeckung eines älteren Beitrags
Die Geschichte der Fotografie in den USA ist, wie man weiß, anders als in Europa verlaufen: Nach den auffälligen Parallelen, ja Überkreuzungen in der frühen Moderne kommt es durch den zweiten Weltkrieg zu einem Bruch. Während das Geschehen jenseits des Atlantiks in gemilderter Form weiter durch Allianzen und Differenzierungen zwischen dem Kunst-Kontext und dem „jungen“…
WeiterlesenWie politisch ist die zeitgenössische Fotografie? Jörg Colberg über die Funktion von Bildern im neoliberalen Kapitalismus
Ist aktuelle Kunst angepaßt und bequem, dient sie der Dekoration, der Bespiegelung einer selbstzufriedenen Wohlstandsgesellschaft oder kann und will sie soziale Missstände thematisieren, gesellschaftliche Realitäten in Frage stellen? Wohl alle Kunst-Freund*innen stellen sich diese Fragen immer einmal wieder, um nicht den Boden unter den Füßen oder den Kontakt zwischen der Kunst-Blase und dem „Außen“ zu…
WeiterlesenWie abstrakt ist die Fotografie? Ein Standwerk zu einem zentralen Thema der Bild-Geschichte
Es gibt keinen rationalen Grund, warum der Hinweis auf dieses bereits im Dezember 2019 erschienene Buch im vorliegenden, angeblich doch auf Aktualität bedachten Blog erst so spät erfolgt. Denn das Thema einer „Fotografiegeschichte der Abstraktion“ berührt in der mittlerweile differenzierten, nicht länger nur dokumentarisch verengten Foto-Debatte keineswegs ein nur randständiges Phänomen. Überdies zeigt es durch…
WeiterlesenWie Fotogeschichte gemacht wird: Michael Schmidt heute
Geschichte ist nichts gegebenes: sie ist nicht einfach da, sondern immer eine Form der erzählerischen Konstruktion, die auf (heraus-)gefilterten und interpretierten Daten bzw. keineswegs nüchterner Fakten basierten. Diese Erkenntnis ist nicht weiter bedauerlich, sondern Teil einer jeweils selbst historisch wandelbaren Selbstvergewisserung: Manches kann man auch anders sehen. Und so ist auch die immer noch junge…
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