Noch bis in die Zeit um die Jahrtausendwende zehrte die Kunst- und Foto-Theorie von der wechselseitigen Erhellung zwischen Kunst/Malerei und Fotografie. Auch wenn letztere längst unangefochten ihren Kunststatus errang, lohnt es sich immer noch ihre wechselseitige Abhängigkeit historisch zu beleuchten. In diesem Text werden dazu beispielhaft entsprechende Positionen von Enzensberger mit denen von Groys gegenübergestellt.…
WeiterlesenMichael Kröger
Modus MEHR. Fotografie im Zeitalter ihrer Rezeption
Wohl kaum ein anderes visuelles Medium der Moderne war und ist bis heute derart sozial adaptiv begabt wie die Fotografie. Seit einiger Zeit stehen dabei individualisierte, zeitbedingte Rezeptionsweisen im Mittelpunkt von angewandter, praktischer Fototheorie. Singuläre, selbstbestimmte Zugänge zur Fotografie werden heute weniger durch generationenbedingte Erfahrungen ermöglicht als vielmehr durch in eine Zukunft gerichteten Erwartungshorizonte. Bedingt…
WeiterlesenKunstvoll und vergangen. Zur Gegenwärtigkeit von Fotografie und deren Evidenz
Welche Wechselbeziehungen herrschen zwischen der Zeit einer Darstellung und der Evidenz, die sich aus dieser rückwirkend für uns, die später Hinzugekommenen, ergibt? “Die Zeit ist der bedeutsamste Faktor, erst sie schmiedet Werke zur Haltbarkeit, trennt das Gelungene vom Genialen, das Zeitgenössische vom Überzeitlichen“, so meinte unlängst Eva Menasse (in: DIE ZEIT, 5.1.2022, S. 50). So…
WeiterlesenDas doppelte Punctum: Roland Barthes Geburt von Empathie
Der Ausdruck „Liebe auf den ersten Blick“ gilt gemeinhin als eine universell gültige Binsenwahrheit. Gilt eine ähnliche Wahrheit auch für die erste spontane Begegnung mit einem Kunstwerk, von dem man sich nicht mehr wieder lösen und am Ende doch befreien kann? Von Roland Barthes stammt bekanntlich der Ausdruck des „Punctums“. Es bildet eine zentrale Kategorie…
WeiterlesenDie Emphase der Fotografie
1967, jenes Jahr, in dem Roland Barthes im amerikanischen „Aspen Magazine“ seinen vielzitierten, rätselhaften Satz „Die Geburt des Lesers ist zu bezahlen mit dem Tod des Autors“ schreiben wird, veröffentlicht Roland Barthes auch einen sehr kurzen Text „Die Modephotographie“, in dem er die methodischen (d.h. genauer: die linguistischen) Probleme benennt, die dann auftauchen, wenn das…
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