Es gibt keinen rationalen Grund, warum der Hinweis auf dieses bereits im Dezember 2019 erschienene Buch im vorliegenden, angeblich doch auf Aktualität bedachten Blog erst so spät erfolgt. Denn das Thema einer „Fotografiegeschichte der Abstraktion“ berührt in der mittlerweile differenzierten, nicht länger nur dokumentarisch verengten Foto-Debatte keineswegs ein nur randständiges Phänomen. Überdies zeigt es durch…
WeiterlesenLiteratur
Wie Fotogeschichte gemacht wird: Michael Schmidt heute
Geschichte ist nichts gegebenes: sie ist nicht einfach da, sondern immer eine Form der erzählerischen Konstruktion, die auf (heraus-)gefilterten und interpretierten Daten bzw. keineswegs nüchterner Fakten basierten. Diese Erkenntnis ist nicht weiter bedauerlich, sondern Teil einer jeweils selbst historisch wandelbaren Selbstvergewisserung: Manches kann man auch anders sehen. Und so ist auch die immer noch junge…
WeiterlesenÜber Fotografien und warum man sie überhaupt macht: Zwei wichtige Neuerscheinungen
Überblickswerke sind etwas sehr schönes und praktisches – sofern sie denn leisten, was sie versprechen. Nicht nur das modulare Studium sehnt sich in seiner Verschulung nach kanonisierenden Publikationen und auch die nicht- oder gar post-graduierte Leserschaft vermisst in der längst nicht mehr neuen Unübersichtlichkeit Leitfäden im (medialen) Dschungel der Kunst. Doch keine Angst: die Erlösung…
WeiterlesenAuf der Suche nach neuen dokumentarischen Praktiken
Vorbei die Zeit, in der man an der Fachhochschule Hannover (seit 2010: Hochschule Hannover) vor allem auf das strenge Regelwerk der traditionellen Bildreportage fixiert war. Vorbei die Zeit, in der es vor allem darum zu gehen schien, Leiden und Freuden dieser Welt in möglichst eingängig-bewegenden, den Zeitökonomien von Magazinseiten folgenden Bildgeschichten zu dokumentieren. Zwei umfangreiche…
WeiterlesenVielfalt in einem Band: Eine neue Übersicht zur zeitgenössischen Foto-Theorie
Theorie ist keinesfalls total unbeliebt, dürfte aber nie wirklich populär werden und von den monografischen Coffee table-Monografien im Bücherregal immer an den Rand gedrängt werden. Und nachdem die großen Nachschlage-Werke zur Theorie der Fotografie in den vergangenen Jahrzehnten bereits erschienen sind, also kaum ein wirklicher Bedarf nach Überblicken bestehen sollte, konzentriert sich die Gemeinde in…
WeiterlesenChristian Borchert: Tektonik der Erinnerung – eine Rezension
Nun ist es endlich da, das umfassende Buch über den Fotografen Christian Borchert: „Tektonik der Erinnerung“, herausgegeben von Bertram Kaschek, erschienen im Spector Verlag Leipzig. Meine Erinnerung an Christian Borchert beginnt mit gelegentlich veröffentlichten Fotografien in Zeitschriften, die mir zu Beginn der 80er aufgefallen waren, seinen Künstlerporträts, die ich anfangs keinem Namen zuordnete und schließlich…
WeiterlesenWas in Zürich los war und ist: Fotografie im Kunsthaus
Die Metropole für Fotografie in der Schweiz ist seit 1993 das kleine Städtchen Winterthur – nicht die 25 km entfernte Weltstadt Zürich. Im dortigen Kunsthaus, das für eine Sammlung dieses Mediums vielleicht sogar prädestiniert wäre, hat man sich mit dieser, einst noch nicht als Kunst angesehenen Bildform nur sehr verhalten anfreunden können und so in…
WeiterlesenNicht zu vergessen: Eine Monografie über die Fotografin Jan Groover
Jan Groover ist der mehr oder weniger bekannte Name eines weitgehend unbekannten Gesamtwerks – wenn man es in Abwandlung einer bekannten Sentenz eines noch bekannteren deutschen Philosophen sagen darf. Tatsächlich hat Jan Groover (geb. 1943 in Plainfield, NJ) in der männlichen dominierten Geschichte der Fotografie (speziell in den USA) eine eher marginalisierte Rolle gespielt und…
WeiterlesenZeitgemäße Theorie: Ein neues Standardwerk?
Der 1976 geborene Walead Beshty ist ein Künstler, der hauptsächlich fotografisch arbeitet, bisweilen aber auch übergangslos in den Bereich der Objektkunst wechselt. Er gilt in der Gegenwartskunst in den letzten Jahren als einer der intellektuell interessantesten, dementsprechend begehrtesten Vertretern einer neuen gesellschaftskritischen Kunst. Dass der bildende Künstler sich zugleich auch in verschiedenen Textformen geäußert hat,…
Weiterlesen“Opake” Fotografie: Ein erweiterter Bild-Begriff als theorie-geschichtliches Revival?
Die Malerei macht es uns manchmal doch leichter: Die Debatten, was denn jetzt die „wahre“ Malerei sei, was denn ihr „Wesen“ sei, liegen schon gut 100 Jahre zurück. Im Blick auf die künstlerische Fotografie, die freilich auf eine vergleichsweise noch junge Geschichte zurückblickt, scheinen die mühsamen Begriffs-Kämpfe wohl noch nicht ausgestanden. Gerade im Blick auf…
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