In manchen Momenten lohnt es sich von der Oberfläche in die Tiefe zu gehen. Zum Beispiel bei der Frage, welche Haltung sich denn eigentlich im Akt des Fotografierens verkörpert. Fotografieren heißt buchstäblich: mit einem gegenwärtig vorhandenen Licht in eine gegenwärtige Zeit hinein zu schreiben. Was dann als Augenblick in einer Fotografie endet, beginnt für die…
WeiterlesenAuf der Suche nach neuen dokumentarischen Praktiken
Vorbei die Zeit, in der man an der Fachhochschule Hannover (seit 2010: Hochschule Hannover) vor allem auf das strenge Regelwerk der traditionellen Bildreportage fixiert war. Vorbei die Zeit, in der es vor allem darum zu gehen schien, Leiden und Freuden dieser Welt in möglichst eingängig-bewegenden, den Zeitökonomien von Magazinseiten folgenden Bildgeschichten zu dokumentieren. Zwei umfangreiche…
WeiterlesenEs kommt die neue Kuratorin! Eine junge Generation erobert die Museen
Manchmal ereignen sich Veränderungen eher schleichend oder unauffällig, so dass man ihre tatsächliche Wirkung erst mit einigem zeitlichen Abstand wahrnimmt – rückblickend oder als Hoffnung und Erwartung. Beides kann man gerade im Hinblick auf die Positionen der Foto-Kurator*innen in den deutschen Museen beobachten: ein Wandel vollzieht sich! Im kommenden November wird Katia Reich in der…
WeiterlesenDer „neue“ Douglas Crimp. Zur Erinnerung an einen Postmodernisten
1977 fand ein Seminar am Graduate Center der University of New York statt, an dem heutige Fotokritiker*innen wohl allzu gerne teilgenommen hätten: Initiiert von Rosalind Krauss, trug Craig Owens seinen Aufsatz „Photography en-abyme“ und Douglas Crimp „On the Museum’s Ruins“ vor. So war es der 1980 in der Zeitschrift „October“ und 1996 in deutscher Übersetzung…
WeiterlesenUnser drittes Auge: Enzensbergers Welt der Fotografie
Das Problem vieler bisheriger Fototheorien lag und liegt darin, dass ihre Urheber dort (noch) Probleme sehen, die längst in andere Dimensionen überführt worden sind. Ist beispielsweise die uralte Frage „Fotografie und/oder/als Kunst“ heute nicht längst überholt oder gehört diese Fragestellung immer noch ins 21. Jahrhundert? Und wenn ja, wie? Über Fotografie kann heute tendenziell jeder…
WeiterlesenOrdnung ist das halbe Leben – Die Aufarbeitung von Umbos dokumentarischem Nachlass
2016 gelangte der dokumentarische Nachlass des Fotografen Umbo als Schenkung seiner Tochter Phyllis Umbehr in den Besitz des Sprengel Museums. Acht Umzugskartons prall gefüllt mit Korrespondenzen, Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Rechnungen, Einladungen zu Ausstellungen, Belegexemplaren und natürlich abertausenden Abzügen und Negativen aus den Jahren ab 1945. Doch was bedeutet die Annahme eines solch umfangreichen Konvolutes in der…
WeiterlesenVergängliches
Eine Farbfotografie meiner Großeltern aus den 70ern im schicken Rahmen hinter Glas zeigt heute eine dezente Blässe. Meine eigenen Hochzeitsfotos von 1990, aus der Laborstrecke einer Drogerie, verwandelten sich ziemlich schnell in violette Schemen. Schwarzweiße Familienbilder auf Baryt aus den 60ern, die in einer viel benutzten Küche an die Wand gezweckt waren, sehen nur etwas…
WeiterlesenWenn Theorie Praxis wird: Die aktuelle Diskussion der Fotografie
Vielfach stellt sich gegenwärtig die Frage, was es denn für neue zentrale Motive der Foto-Theorie gibt: Spur, „So-ist-es-gewesen“, Index etc. – all das hat Patina angesetzt und wirkt im digitalen Zeitalter eigentümlich deplatziert. Gibt es also keine Probleme mehr? Geht es wirklich nur (!) noch um die technologische Verabschiedung der Urheberschaft im Grenzbereich zwischen Malerei…
WeiterlesenSpam oder Mailart? Im Museum Folkwang befragen unverlangt eingesandte Briefe die fotografische Sammlung
Man guckt nach links und rechts, wenn man das UG des Museum Folkwang betritt. Immer wieder nach links und rechts. Links ist etwas an die Wand genagelt worden, was man als zum Brief gefaltete Fotokopien identifizieren kann, rechts dann Rahmen, Passepartouts, das schwerere Gerät der Fotografie. Links sieht man unverlangt eingesandte Briefe einer Gruppe(?), die…
Weiterlesenproto- statt post-. Ein Gespräch zwischen Michael Reisch und Georg Bak
Was passiert mit der Fotografie, wenn die außerbildliche Wirklichkeit als Referent entfällt? Ist dies noch Fotografie oder schon dessen Ende? Vielleicht sind dies keine wirklich neuen Fragen und auch solche, die sehr an die Diskussion moderner Malerei erinnern. Auf jeden Fall aber gewinnen sie im Zeitalter des digitalen Bildes im Medium der Fotografie eine neue…
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